Meine Mutter ist im Jahr 1988 mit 30 Jahren mit dem Zug von Oppeln (Opole) alleine nach Berlin gezogen, weil sie dachte, dass es in Berlin bessere Arbeit gibt. Als sie nach Berlin gezogen war, war ihr Vater schon in Berlin, ihre Mutter war gestorben. Meine Mutter hat in Berlin auf dem Markt gearbeitet. Als sie in Berlin war, ist ihr Mann bei einem Autounfall in Polen gestorben. Meine Mutter lebt in Neukölln in der Weserstraße. Als meine Mutter nach Berlin gekommen ist, hat sie eine Muschel mitgebracht. Als sie nach Deutschland gekommen ist, hat sie ihren Bruder, ihre Schwester, ihren Onkel und ihre Tante in Polen zurück- gelassen, Sie hatte in Polen eine schöne Wohnung.

Meine Vater und Mutter kommen aus Gaziantep im Osten der Türkei.
Sie sind mit 20 Jahren hier nach ‚Berlin geflogen, weil sie ein neues Leben in Berlin anfangen wollten.
In ihrer Heimat arbeiteten von Morgens bis Abends sie pflückten Tomaten, Paprika u.s.w.
Meine Eltern kamen nach Berlin und waren ganz erstaunt vom Grünen, und von den anderen Sprachen, die hier gesprochen wurden.
Ein Monat später hatte meine Mutter eine Geburt. Meine Schwester kam auf die Welt.
Dann haben meine Eltern sich eine Arbeit gesucht. Mein Vater als Baujonalist und meine Mutter als Koch.

Razija lebt seit 15 Jahren in Berlin. Im Jahr 1995 fuhren wir mit zwei Autos nach Berlin. Im Bosnien lebten wir in einem großen Haus, diese wurde zerstört. Meine Mutter kam im Alter von 39 Jahren mit meinem Vater, meinem Geschwistern und meinem Opa nach Berlin. Sie mussten fliehen, weil in diesem Jahr Bürgerkrieg in unserem Land begann. In Bosnien hatte meine Mutter ein ruhiges Leben, da sie ihre Familie um sich hatte. Meine Mutter würde gerne wieder nach Bosnien zurückkehren aber, sie bleibt hier, da ich hier aufgewachsen bin und ich mich nicht in Bosnien auskenne. Als wir hier in Berlin angekommen sind hatten wir keine Wohnung, also haben wir in einer kurzer Zeit bei meiner Tante gewohnt bis wir eine Wohnung gefunden haben. Meine Mutter meinte die Kinder in Bosnien lernen viel besser als die Kinder in Berlin.

Der Mango Mann
Ein Mann aus Südafrika erzählte uns sehr viel über seine Heimat und wie sein Leben hier in Berlin jetzt ist.

Wir haben ihn gefragt mit welchen Vorstellungen er hier nach Deutschland reiste.

Er hatte sich gewünscht, dass Deutschland ein gutes und schönes Land ist, wo er viel Geld verdienen kann und viele Freunde findet.

Leider gingen seine Wünsche Nicht ganz in Erfüllung, doch er hat hier eine Arbeit in einem Imbiss, wo er viele Bilder über seine Heimat an die Wand gehangen hat. Der Mann vermisst seine Familie sehr, denn er konnte sie nicht mitnehmen, da er kein Geld hatte.
Zum Dank schenkte er jeden aus unserer Gruppe eine Flasche Mangosaft, die uns sehr gut schmeckte.

Ich interviewte meinen Vater Enver.
Er ist 1993 von Bosnien und Herzegowina ausgewandert,
und in Deutschland eingewandert.

Er ist mit einem Bus mit vielen Personen nach Deutschland gekommen,
weil sie vom Jugoslawienkrieg (Balkankonflikt) geflohen sind.

Er hat in Deutschland ein schöneres Leben gefunden, mit mehr Arbeit bzw. mehr Geld,
besseren Schulen, Kindertagesstätten und besseren Ärzten.

Wegen meinem Vater, hat Berlin jetzt einen Migranten mehr.

Mein Vater wurde in einem Dorf in der Nähe von Sarajevo geboren.
Dort lebte er mit seinem Bruder, weil seine Mutter kurz nach seiner Geburt nach Sandzak (Sandzak = muslimischer Teil Serbiens) in die Stadt Priboj gezogen ist.

Mein Vater, kannte seinen Vater nicht, denn er ist 2 Monate vor seiner Geburt gestorben.
Als mein Vater schließlich 14 wurde, und sein Bruder heiratete,
musste er auch zu seiner Mutter ziehen.
Dort musste er seiner Mutter jeden Wunsch von den Lippen ablesen.
Seine Mutter war schließlich alt.
Sie hätte seine Oma sein können (Sie war bei der Geburt meines Vater 55).
Aufgaben, die er täglich erledigen musste waren, mit den Ziegen und Kühen auf die Wiese zum Grasen zu gehen, Kühe und Ziegen melken, Schlangen töten,
den Stall ausmisten.

Außerdem musste er täglich zur Schule gehen.
Mein Vater hatte es nicht leicht, er ging mit Sandalen, zerrissenen Hosen und Pullovern, im Winter zur Schule.
Er musste täglich 30 Minuten laufen nur um zur Schule zu kommen, und dann wieder zurück, denn so was wie Schulbusse gab es nicht.

Mit 16 fing er an zu arbeiten.
Er musste auf der Baustelle aushelfen und schwere Spanplatten tragen,
bei wenig Bezahlung.
Mit 19 lernte er meine Mutter kennen, die damals 15 war,und mit 21,
heiratete er sie und wanderte im selben Jahr, nach Deutschland aus.
Mit 26 bekam er sein erstes Kind, also mich.
Und mit 30 das zweite, also meinen Bruder.

Jetzt führen wir ein recht normales und glückliches
Leben.
Ich frage mich immer, wie würde ich wohl leben, wenn ich in Bosnien geboren wäre?