Skip to Content

Über das Denkmal

Mit der Eröffnung des Internetportals www.denk-mal-fuer.migration.com wird ein familiärer Reflektionsprozess initiiert, der erstmals in unserer europäischen Kulturgeschichte die zweite und dritte Migrationsgeneration in die Verantwortung nimmt, das erlebte Wissen ihrer Eltern und Großeltern zur Einwanderung nach Berlin, in der Form von Geschichten aufzuschreiben und in eine öffentlichen Datenbank einzupflegen.

Gleichzeitig wird damit eine Sensibilisierung für Migration angeregt, die sich für eine generelle Wertschätzung der Migrationsleistung des Menschen ausspricht und den anonymen Statistiken zum Migrationsthema ein persönliches Antlitz gibt.

Seit 70 000 Jahren wandert der Homo Sapiens aus und ein, bricht auf und lässt sich nieder. Das fördert Entwicklungen in Kultur und Bildung, im Sozialwesen, und in der Wirtschaft, für unsere Wissenschaften und unser Staatswesen. Seit 70 000 Jahren werden Migranten als minderwertige Bevölkerungsschichten betrachtet.

Seit Entstehung der Schriftkultur vor ca. 3000 Jahren wurde viel über Migration geschrieben, aber die Migranten selbst schrieben nur selten etwas auf. Hinter dem Gedanken des Denk-mal für Migration steht die Forderung nach einem Perspektivenwechsels mit der Konsequenz: ‘Mehr Geschichten zur Migration in die Leitkultur‘.

„Aus der Geschichtsschreibung von 300 Schülern über die Migration ihrer Eltern- Großeltern gebar sich vor meinen Augen eine neue Kultfigur, 'HOMO MIGRANTES-BERLIN'.“ Wie einst Odysseus wird sie den Mythos der ewigen Wanderung des Menschen in der Neuzeit verkörpern, mit all seinen Abenteurern, Abgründen, Verstrickungen und Persönlichkeitserfahrungen, und wird von sich Reden machen. Die Abenteuer des Homo Migrantes verändern unseren Blick auf das menschliche Dasein als ewig wanderndes Wesen und ermöglicht Katharsis.

Dieser Mythos kann nicht von der Generation geschrieben werden, die selbst migriert ist, so wie Homers Odyssee nicht von ihr geschrieben wurde, sondern von Autoren seiner Schreibwerkstatt. Die Hiergeborenen, die zweite und dritte Migrationsgeneration, sie können die Autor/Innen sein, die die Erfahrungen ihrer Eltern in moderne Abenteuer verwandeln und sie nicht auf Tontafeln aufzeichnen, sondern in einer Datenbank. Damit ist am Beispiel von Berlin für das Genre Europäische Einwanderungsgeschichte mit 300 Geschichten ein narrativer Grundstock gelegt, der in Zukunft wachsen wird.

Auf dem Höhepunkt der Pilotphase stellt sich Homo Migrantes der Öffentlichkeit vor, um früh genug auf sich aufmerksam zu machen, denn genau so wie die Natur des Menschen, braucht auch Homo Migrantes Schutz, Nahrung, Fürsorge, Liebe und Integration.

Damit ist die Pilotphase abgeschlossen und es beginnt eine Auswertungsphase. Gleichzeitig beginnt die Suche nach Kooperationspartner/innen, Investor/innen, nach Schirmherrschaft/innen und nach einem geeigneten Marketing. In Zukunft soll es Theaterstücke, Fernsehserien, Workshops, Lesungen, Literaturwettbewerbe, Geschichtsschreibungen geben in denen die Abenteurer des Homo Migrantes das Suget für eine gute Unterhaltung bilden.

Homo Migrantes wird schon in seinen jungen Jahren nicht nur auf Multikulti-Spielplätzen abgegeben oder in defizitorientierten Diskussionen.2011 geht Homo Migrantes als Schüler-Autorenwettbewerb ins Deutsche Theater und wird auf noch ungeklärte Weise in der Deutschen Staatsoper spielen dürfen.

‚Integration braucht eine starke Identität‘ ist die Kernaussage des Denk-mal für Migration das mit seinem virtuellen Internetauftritt eine Brücke baut zur realen Präsenz. Zu ersten Mal füllen die Geschichten des Homo Migrantes den dreidimensionalen Raum, wenn sie in einer Inszenierung für Kommunikation von ihren Autoren (Schüler zwischen 11 und 16 Jahre) an drei Langen Tafeln mitten in den Kiezen Bergmannstraße, Reuterstraße und Heidelberger Straße rezitiert werden.

26.Juni 2010

Isabella Mamatis

Impressum und Danksagungen

- Impressum -

Inhaltlich Verantwortlich gemäß § 6 MDStV:

Isabella Mamatis
Lange Tafel e.V., Vereinsregisternummer: VR 26390B
Bühne für Wirtschaft und Kultur
Jüterboger Straße 6a,
10965 Berlin

Tel.: (030) 693 95 23
Mobil: 0179 6713573
info[at]lange-tafel.com

- Webseitengestaltung -

Technik: Adrian Schmidt
Grafik: Gregor Haase / finefin.com
Beratung: Nemo Holtmann / canupa.com

Das Intro verwendet folgendes Sample von Freesound.org: TribalDrums von HerbertBoland