Ich wanderte aus
Es war an einem Morgen in Kamerun im Jahr 1997 als mein Vater meine Geschwister und mich in sein Zimmer bat und fragte uns, wo wir gerne wohnen würden. Daraufhin Antworten wir: Frankreich, Amerika und England. Ein paar Wochen später, packte mein Vater seinen Koffer und meinte, er wolle nur seinen Bruder für ein paar Tage besuchen. Ungefähr sechs Monate hörten wir nichts von ihm, bis dann eines Tages meine Mutter einen Anruf von meinem Vater, der gerade in Frankreich war, bekam.
Als ich hörte, dass es mein Vater am Hörer war, sprang ich vor Freude in die Luft. Dann fragte ich ihn, wann wir auch kommen können. Da er sich dort noch nichts aufgebaut hatte, mussten wir noch warten. Irgendwann zog er nach Deutschland und fand Arbeit. Dann kamen meine Mutter, Schwester und Bruder nach. Ich blieb allerdings bei meiner Großmutter zurück, bis ich dann auch nach einem Jahr kommen konnte. Bei meiner Oma fühlte ich mich ganz wohl, bis die Momente kamen, an denen ich an meine Eltern und Geschwister dachte. Aber so schlimm war es nicht, denn ich hatte dort viele Cousins, mit denen ich aufgewachsen bin, sie waren für mich wie Geschwister.
Als der Tag endlich kam, an dem ich nach Deutschland fliegen konnte, war die Anspannung groß und teilweise war ich auch sehr traurig, da ich meine Tante, Oma und Cousins, die ich sehr mochte verlassen musste. Das letzte Jahr hatte ich mit ihnen sehr viel zu tun und es war eine noch engerer Bindung entstanden. Auf dem Weg zum Flughafen saß ich im Auto und schaute mir die Stadt zum letzten Mal ganz genau an. Als es dann so weit war, dass ich in das Flugzeug einsteigen musste, sagte ich jedem meiner Verwandten, die mich zum Flughafen begleitet hatten, auf Wiedersehen.
Am nächsten Tag, so gegen 12 Uhr landete ich auf dem Berliner Flughafen Tegel. Dort schaute ich vor lauter Neugier nur noch hin und her. Dann sah ich meine Mutter, Vater, Tante, Onkel und rannte zu ihnen mit einem großen breiten Lächeln im Gesicht und drückte sie ganz doll.
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